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Anuga 2017

Entgegen anderslautender Behauptungen erfreuen sich vegane Lebensmittel nach wie vor einer großen Beliebtheit. Das hat die Anuga 2017 in Köln eindrucksvoll gezeigt. Vom 7. bis 11. Oktober präsentierten zahlreiche Aussteller ihre veganen Produktneuheiten und bestätigten damit eine Aussage der Veranstalter: Derzeit sei »keine Abschwächung der Innovationsentwicklung im Bereich der für Veganer geeigneten Produkte in Sicht«. Wir haben die auf der Anuga vorgestellten Produktneuheiten probiert und stellen die Highlights vor.

Erster Eindruck

Auf den ersten Blick war der Schriftzug »vegan« weniger häufig als in den Vorjahren an den Messeständen zu lesen. Der Eindruck täuschte allerdings, denn tatsächlich hatten mehr Hersteller als zuvor vegane Produkte im Gepäck. Die Vegan-Entwicklung wird anhalten – darüber war man sich an den Ständen einig.


In allen Produktkategorien zeigte sich, dass es inzwischen nicht mehr nur um das bloße »Imitieren« tierischer Lebensmittel geht. Eine Reihe von Herstellern hat mittlerweile den »Clean Label«-Gedanken viel stärker im Blick und stellt gesunde Produkte her, deren Zutaten und Inhaltsstoffe für die Kunden leicht verständlich sind. Diese Entwicklung unterstützen wir bereits seit langem, indem wir Hersteller funktionaler Inhaltsstoffe für entsprechende Kundenwünsche sensibilisieren und Impulse setzen. Auch in unserer Fleisch-Alternativen-Studie haben wir diesen Aspekt herausgearbeitet.


Leider wurde auch deutlich, dass den Marketingabteilungen einiger Unternehmen nicht bewusst ist, dass sich die unterschiedlichsten Kunden für vegane Produkte interessieren – und eben nicht nur vegan lebende Menschen. Die Werbemaßnahmen sind bei solchen Unternehmen entsprechend einseitig gestaltet und zielen ausschließlich auf Veganer ab. Wir empfehlen, auf eine breitere Zielgruppe zu setzen, um auch solche Käufer abzuholen, die sich etwa aus Gründen der Nachhaltigkeit oder der Gesundheit ab und zu für vegane Produkte entscheiden.

Innovationen im MoPro-Segment

Made with Luve überzeugt im MoPro-Bereich inzwischen mit einem breiten und ausgewogenen Angebot auf Lupinen-Basis. Gut geschmeckt hat uns auch der Kokosmilchreis mit Kirschen von der Heinz Funken GmbH. Eine interessante Alternative zu Butter, die ohne Palmöl auskommt, hat Dragsbaek vorgestellt.


Ein Trend, der aus den USA langsam aber sicher auch nach Deutschland schwappt, ist Cold Brewed Coffee. Zwei Hersteller sind uns mit ihren veganen Varianten des Getränks besonders aufgefallen: Der Cold Brew von Lycka ist in den Varianten »Vegan Latte« oder »Black« erhältlich. Cold Brew auf Kokosmilchbasis stellt Coco Aloha her – und zwar in den Geschmacksrichtungen »Kakao« und »Cappuccino«. Der Vertrieb für die Kokos-Getränke übernimmt Maresi Austria, ein renommiertes Molkerei-Unternehmen aus Österreich.

Neue Käsealternativen

Interessante neue Käsealternativen sind die Violife-Produkte »mediterranean style« (à la Feta) und »just like blue cheese« (à la Gorgonzola). Die violife-Artikel sind generell sehr empfehlenswert und hätten unserer Ansicht nach mehr Platz in den Regalen des LEH verdient.

Fisch- und Fleisch-Alternativen

Tofutown hat unter dem Namen »Käpt’n Tofu« die erste Linie von Fisch-Alternativen im Bereich der TK-Convenience vorgestellt. Dazu gehören Produkte wie Knusperstäbchen, Schlemmerfilet oder Spinat-Lasagne. Die Knusperstäbchen haben uns auf der Anuga bereits überzeugt – die anderen Produkte waren vor Ort leider nicht zur Verkostung erhältlich.


Im Bereich der Fleischalternativen hat die Jackfrucht mittlerweile bei weiteren Herstellern Einzug gehalten. Interessant fanden wir in diesem Bereich v. a. die Produkte von Upton, die auch mit einem spannenden Branding auf sich aufmerksam machen.


Zusammen mit Like Meat hat Prima Menü TK-Fertiggerichte wie Veggie Döner und Veggie Thai Curry entwickelt. Wir halten solche Produktlinien für sehr zukunftsfähig, da Käufer immer mehr zu Fertiggerichten greifen.


Exotische Gerichte stellte Vepura vor. Vegane Produkte im Sortiment sind beispielsweise die indischen Teigtaschen »Punjabi Samosa«, das »Sabji Jaipuri Curry« mit Tomaten-Cashew-Sauce und das »Chana Masala«.


Überzeugt hat uns außerdem das Leinsamen-Schnitzel von Fry Family Foods.

Backwaren und Eis

Im Bereich der Backwaren fiel uns insbesondere der neue Himbeer-Haselnuss-Kuchen von Pfalzgraf positiv auf. Er ist ab dem 1. Januar 2018 verfügbar. Eine interessante Eis-Alternative auf Reismilch-Basis hat Indy & Pippa vorgestellt.

Fazit

Wieder einmal war die Anuga eine Präsentationsplattform für zahlreiche vegane Produktneuheiten. Auch wenn uns viele der vorgestellten Produkte überzeugt haben, bleibt noch viel Luft für weitere Innovationen. Wir begrüßen besonders, dass gerade die ökologisch sinnvollen Fischalternativen langsam Fahrt aufnehmen.


Generell haben wir bemerkt, dass einige Hersteller nicht-veganer Produkte ihre Artikel recht einfach rein pflanzlich herstellen könnten, wenn sie gewisse Zutaten austauschen würden. Bei vielen Inhaltsstoffen ist das ohne geschmackliche Einbußen möglich. Wenn Sie wissen möchten, wie Sie mit leichten Anpassungen vegane Rezepturen erreichen können, nehmen Sie gerne Kontakt zu uns auf!