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Kaffeeketten im Vegan-Ranking

Die Nachfrage nach veganen Angeboten in der Gastronomie steigt kontinuierlich. Wie die Kaffeeketten in Deutschland mit dieser Nachfrage umgehen, zeigt ein aktuelles Ranking von ProVeg (ehemals VEBU) – mit durchwachsenen Ergebnissen.


Große Unterschiede gibt es etwa bei der Angebotsvielfalt im Snack- und Getränkebereich sowie bei  der Kennzeichnung der veganen Produkte: Coffee Fellows, Caffè Dallucci und Starbucks überzeugen in diesen Punkten und führen das Ranking an. Die weiteren acht untersuchten Ketten schneiden allesamt  »mittelmäßig« oder schlechter ab. Insbesondere McCafé, Tchibo und Dunkin Donuts enttäuschen mit einem mangelhaften Angebot und landen auf den hinteren Plätzen.


In der Vergangenheit hatten wir bereits eine Erhebung zur Veganfreundlichkeit der deutschen Supermarktketten durchgeführt. Im letzten Jahr veröffentlichte ProVeg zudem ein Vegan-Ranking der Schnellrestaurants. Die Erhebungen sollen regelmäßig wiederholt werden, um Verbraucherinnen und Verbrauchern Orientierung zu bieten.


Ranking Kaffeeketten

Die Ergebnisse im Detail

Um die Veganfreundlichkeit der Kaffeeketten zu bewerten, befragte ProVeg sie hinsichtlich ihrer Angebotsvielfalt, der Kennzeichnung vegan-vegetarischer Produkte, ihrer zugrundeliegenden Qualitätsstandards sowie der geplanten Weiterentwicklung in diesem Bereich. Gaben die Unternehmen keine Selbstauskunft, wurden entsprechende Information über eine Webseitenanalyse eingeholt.

1. Coffee Fellows

Der Sieger des Rankings überzeugt mit einer deutlichen Kennzeichnung seines veganen Angebots, zu dem Apfelkuchen und Avocado-Bagel gehören. Die Kaffeespezialitäten können mit Soja- (ohne Aufpreis) oder Mandelmilch (mit Aufpreis) zubereitet werden.

2. Caffè Dallucci

Caffè Dallucci ist im Snackbereich gut aufgestellt und bietet sowohl süße als auch herzhafte vegane Snacks, die entsprechend gekennzeichnet sind. Als Kuhmilchalternative steht Sojamilch zur Verfügung (gegen Aufpreis).

3. Starbucks

Starbucks hat das umfangreichste Angebot an Milchalternativen: Neben Sojamilch werden Mandel- und Kokosmilch angeboten (alle gegen Aufpreis). Des Weiteren verfügt die Kette über ein gutes veganes Snackangebot, insbesondere im herzhaften Bereich. Kunden können die veganen Produkte anhand einer ausgehängten Liste sowie anhand der Zutatenliste erkennen. Zukünftig will Starbucks an einer besseren Kennzeichnung arbeiten.

4. chicco di Caffè

chicco di Caffè ist überwiegend im Großraum München und Stuttgart aktiv. Dort erhalten Kunden Soja- und Hafermilch gegen Aufpreis. Außerdem beinhaltet das Angebot jeweils eine süße und eine herzhafte vegane Snackoption, die allerdings noch nicht deutlich gekennzeichnet ist.

5. Einstein Kaffee

Die in Berlin und Frankfurt am Main vertretene Kaffeekette Einstein Kaffee bietet Sojamilch (ohne Aufpreis) und einige vegane Snackoptionen wie ein Sandwich mit Grillgemüse und Chiapudding an. In Zukunft soll das vegane Sortiment klarer gekennzeichnet und eventuell auch erweitert werden.

6. Primo Espresso

Ebenfalls im Mittelfeld ist Primo Espresso mit seinen deutschlandweit rund 40 Bars gelandet. Neben Sojamilch (gegen Aufpreis) umfasst das vegane Angebot hier einige süße und herzhafte Snacks, die aber noch nicht deutlich gekennzeichnet sind. Eine Deklarierung ist geplant.

7. Balzac Coffee

Die Kette Balzac Coffee ist hinsichtlich der Milchalternativen und Snacks gut aufgestellt. Das Angebot umfasst Soja- und Mandelmilch (beides gegen Aufpreis) sowie diverse Snacks wie einen Apfelkuchen oder einen Avocado-Wrap. Dass Balzac Coffee trotzdem im hinteren Mittelfeld des Rankings landet, liegt daran, dass das Unternehmen keine Selbstauskunft vorgelegt hat. So konnten wichtige Kriterien zur Qualitätssicherung und Transparenz des veganen Angebots nicht in die Bewertung einfließen.

8. Burger King Café

Das vegane Angebot im Burger King Café ist deutlich verbesserungswürdig. Kunden erhalten dort zwar ein bis zwei vegane Snacks, jedoch keine Alternativen zu Kuhmilch.

9. McCafé

Das Café des Fastfood-Riesen McDonald’s schneidet beim veganen Angebot schlecht ab: Es wird zwar Sojamilch ohne Aufpreis angeboten, jedoch fehlen vegane Snacks.

10. Tchibo

Die zweitgrößte Kaffeekette Deutschlands hat keine veganen Snackoptionen im Angebot – mit Ausnahme eines veganen Schokoriegels. Auch pflanzliche Milchalternativen fehlen. Positiv fällt wenigstens auf, dass Tchibo die Ausweitung seines veganen Angebots für wahrscheinlich hält.

11. Dunkin’ Donuts

Gegenüber ProVeg machte Dunkin’ Donuts keine Angaben zu seinem veganen Angebot. Recherchen ergaben zudem, dass es in den Filialen weder vegane Snack- noch Milchoptionen gibt.

Fazit

Das Ranking von ProVeg zeigt bei vielen Kaffeeketten einen erheblichen Nachholbedarf beim veganen Snackangebot auf. Auch hinsichtlich der Milchalternativen ist das Angebot ausbaufähig. So sollte mindestens eine Milchalternative zum Mindeststandard gehören. Auch die  Kennzeichnung der veganen Speisen und Getränke lässt sich teilweise noch verbessern.