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M&S und andere heben Masthuhn-Standards an

Um es vorweg zu nehmen: Das Thema Masthühner wird uns und die gesamte Tierschutzbewegung in den kommenden Monaten und Jahren noch sehr intensiv beschäftigen. Das liegt u. a. auch an Spenden in Millionenhöhe, die speziell an den Zweck gebunden sind, Überzeugungsarbeit bei Unternehmen zu leisten.


In Europa kommt der Stein bereits ins Rollen: Zuletzt haben Unilever und die Elior Gruppe bekannt gegeben, die europäische Mindestforderung vieler Tierschutz-NGOs zu erfüllen.


Als erster Lebensmitteleinzelhändler in Europa hat sich jetzt Marks and Spencer (M&S) dafür entschieden, bis 2026 die Mindestforderung für sein gesamtes Sortiment zu erfüllen. Lesen Sie dazu die Berichte von M&S selbst sowie von der internationalen Tierschutzorganisation CIWF.

Schritte von Aldi Nord & Süd

Während Angelsachsen grundsätzlich gerne mittel- und langfristige Selbstverpflichtungen abgeben, passt es zur deutschen Kultur besser, zuerst zu handeln und dann zu reden. Nach diesem Motto sind Aldi Nord und Süd vorgegangen, die die Eigenmarke »Fair & Gut« ins Leben gerufen haben und damit in Tierschutzfragen die Einstiegsstufe des Deutschen Tierschutzbunds erreichen. Die Eigenmarke signalisiert ein langfristiges Engagement. Das ist auch nötig, da bislang nur sechs Produkte in einigen wenigen Regionen verfügbar sind.


Mittelfristig setzen wir darauf, dass der gesamte LEH seine Standards für alle Produkte auf ein vergleichbares Niveau anhebt. Auch wenn es bis dahin noch ein weiter Weg ist: Aldi Nord und Süd helfen, weiterhin Bewegung ins Thema zu bringen.

Vage Ankündigungen von IKEA

Unzureichend sind dagegen noch die Ankündigungen von IKEA. Nachdem das Unternehmen bereits wegen mangelnder Umsetzung einen Tierschutzpreis zurückgeben musste, hat es kürzlich sein erstes »Food Better Programm« für Masthühner vorgestellt, das an wesentlichen Punkten noch viel zu vage ist. So ist es z. B. nur das Ziel und nicht die Selbstverpflichtung von IKEA, auf andere Hybridlinien umzusteigen. Zudem verrät IKEA nicht, um welche Hybridlinien es gehen könnte. Die Verhandlungen um eine Straffung des Programms laufen noch.

Erstes Zwischenfazit

Die aktuellen Entwicklungen rund um die Masthühner erinnern uns sehr an die Anfänge unserer Käfigfrei-Kampagne: Einige Unternehmen wollen uns erklären, dass die Tierschutz-Forderungen völlig utopisch seien und man zuerst den Verbraucher stärker sensibilisieren müsse, während sich andere Unternehmen als First Mover sehen und Dinge in Bewegung setzen (mehr dazu sicherlich bald).


Wie bei den Käfigeiern ist unser Engagement bei diesem Thema langfristig: Auch hier ist es unser Ziel, die Mindeststandards vollständig in der Breite um eine Stufe zu erhöhen. Das wird sicherlich nicht von heute auf morgen ​geschehen, aber die notwendige Bewegung ist schon da.