Die Ei-Industrie in der Krise

Die Ei-Industrie ist weltweit mit großen Herausforderungen konfrontiert, die bereits zu starken Preissteigerungen geführt haben. In den USA sind die Preise für Eier zwischen April 2021 und April 2022 um 44 % gestiegen. In Deutschland betrug der Anstieg innerhalb eines Jahres 20 % – und in Europa stiegen die Preise für Eier aus Boden- und Käfighaltung im Schnitt um 45 %.

Gründe für den Preisanstieg

Ein Grund für diesen Preisanstieg ist die Vogelgrippe, der rund um den Globus bereits Millionen Vögel zum Opfer gefallen sind. Ein weiterer Grund ist der Krieg in der Ukraine, denn das Land ist einer der größten Lieferanten für u. a. Biofutter. In Großbritannien haben die gestiegenen Preise für Futtermittel infolge des Kriegs dazu geführt, dass viele Hühnerhalter an der Schwelle zum Bankrott stehen: »Da die britischen Landwirte mit jedem Ei, das sie produzieren, Geld verlieren, stellen viele lieber die Produktion ein, als ihre Betriebe zu verlieren. Das führt dazu, dass die Zahl der Hennen im Vereinigten Königreich sinkt und der Druck auf das Angebot steigt«, berichtet Food Ingredients First.

Die Zeit für Alternativen

Vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklungen sind Hersteller gut beraten, pflanzliche Alternativen zu Eiern verstärkt in den Blick zu nehmen. Diese Alternativen können dabei helfen, die Kosten zu senken und sie stabil zu halten. Doch nicht nur das: Auch Nachhaltigkeitsüberlegungen und potenzielle Lebensmittelallergien von KundInnen sprechen dafür, sich pflanzlichen Zutaten zuzuwenden. Darüber hinaus bieten Ei-Alternativen häufig sogar bessere Funktionalitäten als das Hühnerei – etwa wenn es um die Bindekraft und Emulsion bei Backwaren geht.

In den letzten Jahren wurden im Bereich der Ei-Alternativen große Fortschritte gemacht. Zu nennen ist hier beispielsweise das US-Unternehmen Just, das Ei-Alternativen auf Basis von Mungobohnenprotein herstellt. Die Markteinführung in Europa ist für das vierte Quartal 2022 geplant. Das Unternehmen Every hat unter anderem ein Eiweiß-Protein im Angebot, während Nabati Foods kürzlich Patente für ein flüssiges Ei-Substitut angemeldet hat.

Eier erfüllen in Rezepturen verschiedene Funktionen und kommen daher aktuell noch in einer Vielzahl von Produkten zum Einsatz. Noch gibt es hier nicht »die eine« Alternative, die für alle Einsatzgebiete gleichermaßen passt, allerdings arbeiten derzeit eine Reihe von Unternehmen an entsprechenden Lösungen. Gerne geben wir Ihnen eine Ersteinschätzung, welche Ei-Alternativen für Ihre Verwendungszwecke besonders gut geeignet sein können. Sprechen Sie uns gerne an!