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Nachhaltigkeit & CR

Die Bedeutung unternehmerischen Verantwortungsbewusstseins hat in den letzten Jahrzehnten stark zugenommen. Während diese sogenannte Corporate Responsibility ganz unterschiedliche Aspekte umfassen kann, wird heutzutage insbesondere der Aspekt der Nachhaltigkeit betont. Die Nachhaltigkeit von Ernährung steht dabei immer mehr im Fokus. Sie ist im Rahmen der Corporate Responsibility nicht zuletzt deshalb interessant, weil die Ernährung ein Bereich ist, in dem Maßnahmen vergleichsweise einfach und kostengünstig realisierbar sind. Eine nachhaltige Ernährung wirkt sich gleich auf mehrere Dimensionen gleichzeitig aus. Wir gehen hier auf die Gesellschaft, die Gesundheit und die Umwelt ein.

Im Zeitalter der sozialen Medien, der globalen Vernetzung und dem damit einhergehenden erleichterten Zugang zu wissenschaftlichen Erkenntnissen werden Nachhaltigkeitsthemen und die diesbezüglichen Auswirkungen unserer Ernährungsweisen breit diskutiert und wahrgenommen. Sich als Unternehmen in dieser Hinsicht auf Basis realer Möglichkeiten der Einflussnahme zu positionieren, kann einen wichtigen Wettbewerbsvorteil bedeuten.

Einfluss der Ernährung auf die Nachhaltigkeit

Die Wissenschaft ist sich inzwischen weitestgehend darüber einig, dass es kaum einen Bereich im alltäglichen Leben gibt, der einen größeren Einfluss auf die Nachhaltigkeit der Erde hat als unsere Ernährungsweisen. Die nachfolgend verlinkten Studien zeigen, dass unsere Ernährung in folgenden Dimensionen umso mehr Vorteile bringt, je pflanzenbasierter sie ist.

Gesundheit

Ernährungsbedingte Krankheiten entstehen häufig durch eine dauerhaft unausgewogene Ernährung, die dem Körper zu wenig essenzielle Nährstoffe zuführt, oder durch einen generell übermäßigen Konsum an Nahrungsmitteln. Eine Ernährung, die vorrangig aus dem Verzehr von tierischen und/oder stark verarbeiteten, besonders fett- und zuckerhaltigen Lebensmitteln besteht, ist nachweislich gesundheitsschädlich. Demgegenüber haben bereits zahlreiche Studien auf die positiven Auswirkungen einer pflanzlichen Ernährung auf die Gesundheit hingewiesen.

Nicht nur die individuelle Gesundheit spielt hier eine Rolle. Ernährungsbedingte Zivilisationskrankheiten belasten unser Gesundheitssystem, multiresistente Keime aus der Tierhaltung entwickeln sich aufgrund des hohen Antibiotikaeinsatzes in der »Nutztierhaltung« zu einer immer größeren Gefahr und die viel zu großen Güllemengen führen zu einer immer höheren Nitratbelastung unseres Grundwassers. Wenn wir uns stattdessen auf den Anbau und die Produktion von pflanzlichen Lebensmitteln konzentrieren, dann kann das zu einer deutlichen Linderung oder sogar zur Lösung dieser Probleme führen.

Umwelt

Ob der Klimawandel, der sich beispielsweise durch einen Temperaturanstieg und den Anstieg des Meeresspiegels äußert, oder der immer knapper werdende Zugang zu natürlichen Ressourcen wie sauberem Wasser, sauberer Luft oder Landflächen: Unsere Ernährungsweise hat einen großen Einfluss auf all diese Bereiche.

Im Vergleich mit anderen Ernährungsformen zeigt sich die vegane Ernährung als die ökologisch nachhaltigste Ernährungsweise. Jeweils mit weitem Abstand folgen die ovo-lacto-vegetarische, die pescetarische und schließlich die mediterrane Ernährung. Die (nicht nur) aus Nachhaltigkeitssicht schlechteste Ernährungsform ist die aktuell in weiten Teilen der westlichen Welt praktizierte Ernährung mit vielen Tierprodukten.

Welthungerproblematik

Unser Ernährungsstil hat einen wesentlichen Einfluss auf die globale Ernährungssicherheit und kann somit wichtige Beiträge zur Lösung der Welthungerproblematik leisten. Vor dem Hintergrund einer wachsenden Weltbevölkerung lässt sich der übermäßig Ressourcen strapazierende westliche Lebensstil bereits heute nur unter weitreichenden Konsequenzen aufrechterhalten. Die Mengen an Getreide, die wir derzeit an Tiere verfüttern, könnte den Kalorienbedarf von 3,5 Milliarden Menschen decken. Die Nutztierhaltung verschwendet mit ihren Veredelungsverlusten also wertvolle Lebensmittel (sowohl in Kalorien als auch in der Proteinmenge gerechnet), während eine pflanzenbasierte Ernährung die Ressourcen schont.

Tierschutz

Verschiedene Studien und Umfragen zeigen, dass die Verbraucher intensive Tierhaltungssysteme und die daraus resultierenden Tierschutzprobleme ablehnen und dem Tierwohl eine immer größere Bedeutung beimessen. Auch von wissenschaftlicher Seite werden vermehrt Argumente für eine tiergerechtere sowie umweltfreundlichere Produktion geäußert. So weist etwa der Wissenschaftliche Beirat für Agrarpolitik (WBA) beim Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft auf vielfältige negative gesundheitliche und ökologische Auswirkungen des hohen Fleischkonsums hin und spricht sich für eine Reduktion aus.

Unternehmen können sich über ihre Firmenpolitik aktiv für mehr Tierschutz einsetzen – etwa, indem sie die Tierwohlstandards in ihrer Lieferkette anheben, ihre Sortimente erweitern bzw. umstellen oder tierfreundliche Produkte entwickeln. Dabei gilt es, den Kunden ein »weniger und besser« schmackhaft zu machen. Auch der Handel mit veganen Alternativen wirkt indirekt dem weiteren Ausbau intensiver Tierhaltungen entgegen, indem er zu einem verringerten Konsum von Tierprodukten beiträgt.

Verbesserungen im Tierschutz sind eng mit anderen Nachhaltigkeitsaspekten verbunden. So führen beispielsweise verbesserte Haltungsbedingungen von Tieren zu einem geringeren Antibiotikaeinsatz, was wiederum weniger Gesundheitsrisiken für den Menschen nach sich zieht. Diese Verknüpfung unterschiedlicher Nachhaltigkeitsaspekte bietet im Hinblick auf die Konsumenten-Zielgruppen bedeutende Möglichkeiten.

Diese Chancen haben deutsche Einzelhandelsunternehmen bereits für sich entdeckt und folglich den Themenkomplex »vegetarisch/vegan« in ihre Tierwohlstrategien aufgenommen. Auch international wird dieses Vorgehen zum Standard, wie etwa die Statements von Compass Group, Aramark und Panera Bread zeigen.

Chancen für die CR-Arbeit

In den letzten Jahren haben bereits einige namhafte Unternehmen erkannt, dass eine Etablierung veganer Angebote lohnenswert ist. Beispielsweise unterstrich IKEA mit der Einführung rein pflanzlicher Speisen die Notwendigkeit veganer Optionen im Hinblick auf die Erreichung der eigenen Nachhaltigkeitsziele. Auch in der Hotellerie, bei Caterern und in anderen Bereichen gewinnt das Thema zusehends an Bedeutung.

Umwelt- und Klimaschutz, die Ernährungs- und Ressourcensicherung für eine wachsende Weltbevölkerung und die Vermeidung von gesundheitlichen Risiken – diese Felder sind Beispiele für aktuelle Herausforderungen, denen mit einem Umstieg auf eine zunehmend pflanzenbasierte Ernährung begegnet werden kann.

Die aktuelle Entwicklung hin zu einer bewussteren und nachhaltigeren Ernährung eröffnet große Chancen für Unternehmen, daran zu partizipieren und gleichzeitig das eigene Corporate- Responsibility-Profil zu schärfen. Gerne begleiten wir Sie auf diesem Weg ­– unser Team freut sich darauf, mit Ihnen über die Möglichkeiten in Ihrem individuellen Fall zu sprechen.