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Vegan auf der Biofach 2017

Vom 15. bis 18. Februar fand in Nürnberg die Biofach statt. Die Weltleitmesse für Bio-Lebensmittel machte deutlich, dass vegane Produkte im Mainstream angekommen und nicht mehr aus dem Biosegment wegzudenken sind.

»Erlebniswelt Vegan«

In der »Erlebniswelt Vegan« wurde in Podiumsdiskussionen, Vorträgen und Kochevents über die vegane Ernährung informiert. Da vegane Produkte generell einen großen Anteil der auf der Messe gezeigten Produkte ausmachten, präsentierte die »Erlebniswelt« lediglich die Highlights und spannendsten Innovationen aus diesem Bereich. Auch der Großteil der im generellen Neuheiten-Bereich der Biofach vorgestellten Produkte waren als vegan gekennzeichnet.

Im Trend: Vegane Getränke

Die große Auswahl an vegan deklarierten Getränken war als besonderer Schwerpunkt der Biofach auszumachen. Besucher konnten beispielsweise Kokoswasser in den unterschiedlichsten Geschmacksrichtungen probieren wie etwa die Produkte von Kulau. Flores Farm stellte als Produktneuheit Kokoswasser-Pulver vor.


Ein Revival feiert aktuell fermentierter Tee – als Kombucha wird er beispielsweise von ManuTeeFaktur oder Fairment vertrieben. Auch eine Reihe veganer Energy-Drinks wurden auf der Messe vorgestellt.


Alkoholische Getränke wurden auf der Biofach ebenfalls präsentiert. Vor allem Winzer haben die vegane Zielgruppe für sich entdeckt. Sie deklarieren ihre Weine entsprechend und verzichten bewusst auf Hilfsstoffe tierischen Ursprungs, die bei konventioneller Weinherstellung etwa bei der Schönung eingesetzt werden.

Mopro-Alternativen

Im Bereich der veganen Alternativen zu Molkereiprodukten präsentierten die Aussteller ihre stetig wachsende Auswahl an Pflanzenmilchsorten. So haben etwa Quinua Real, Provamel (mit neuen Milchsorten auf Quinoa-Basis) und The Bridge mittlerweile ein beachtliches Sortiment vorzuweisen.


Weiterhin läuft die Entwicklung pflanzlicher Joghurts auf Hochtouren. Berief Feinkost etwa plant in den nächsten Wochen die Markteinführung eines neuen Müsli-Joghurts. Neue Joghurtprodukte auf Kokos- und Mandelbasis gibt es zudem von Abbot Kinney’s.


Besonders spannend sind die stetigen Verbesserungen in der veganen Käseherstellung. nature&moi stellten auf der Biofach beispielsweise ein stark erweitertes Käse-Sortiment mit den unterschiedlichsten Geschmacksrichtungen vor. Bald will das Unternehmen auch süße Desserts wie Pudding und auch Joghurt in den Handel bringen. Käse-Alternativen auf sehr hohem Niveau bietet außerdem nach wie vor Happy Cheeze an.


Lord of Tofu stellte seinen neuen Kräuterbutler vor. Die rein pflanzliche Kräuterbutter ist bereits im Handel erhältlich.

Süßwaren

Besonders vegane Schokolade war in diesem Jahr verstärkt auf der Biofach vertreten. Die Produkte überzeugten in den unterschiedlichsten Geschmacksrichtungen – mitunter aufgewertet durch die Zugabe von Superfoods – und sind in vielen Fällen nicht nur vegan, sondern auch fair gehandelt. Besonders erwähnenswert sind hier die rohen Produkte von Nucao, das vegane Sortiment von Vivani und die Schokoladen-Früchte von Landgarten.


Neben dem umfangreichen Schokoladen-Angebot überzeugten auch die glutenfreien Cookies von Kookiecat. Dass zudem die Produktion von veganen Eissorten mittlerweile überhaupt kein Problem mehr darstellt, zeigten die Produkte von iceDate sowie das Frozen-Yogurt-Pulver von Nowa Food.

Neuartige Fleischalternativen und innovative Proteinlieferanten

Die auf der Biofach präsentierten Innovationen im Bereich veganer Fleischalternativen und Proteinquellen zeigten eindrücklich, dass es neben Soja und Weizeneiweiß noch weitere spannende Rohstoffe gibt, aus denen sich vegane Alternativen herstellen lassen. Ein Beispiel ist der Algen-Speck von Seamore: Das Produkt besteht zu 100 % aus Algen, die sich in »Speck« verwandeln, wenn sie angebraten werden. Viele Unternehmen haben auch die Jackfrucht als veganen Fleischersatz mit überzeugender Textur für sich entdeckt – etwa Govinda (»Jack’s Fruchtfleisch«) und Lotao.


Dass pflanzliche Proteinquellen immer beliebter werden, hat erst kürzlich eine Umfrage gezeigt. Dabei muss es sich allerdings nicht immer um die klassische Fleischalternative handeln, wie etwa die neuen Pasta-Produkte von Vegafit zeigen. Die vier Nudelsorten werden zu 100 % aus Bio-Soja hergestellt und enthalten 43 % Protein.


Als weitere spannende Produktneuheiten in diesem Bereich sind die Schinken-Bratwurst von LikeMeat sowie das Soja-Lachsfilet von Lord of Tofu zu nennen.

Backwaren

Der Bereich der Backwaren hält bereits »von Haus aus« eine Vielzahl veganer Produkte bereit. Zu beobachten ist hier, dass die Hersteller ihre Artikel mittlerweile konsequenter als vegan deklarieren und das pflanzliche Sortiment im herzhaften und süßen Bereich deutlich ausbauen. Eine überzeugende Produktauwahl zeigten etwa Herzberger und Mestemacher. Innovationsbedarf besteht allerdings nach wie vor im Bereich der veganen Kuchen und Torten.

Convenience

Der Markt für vegane Fertiggerichte wächst – das zeigten auch die zahlreichen Produktneuheiten, die auf der Biofach in diesem Segment vorgestellt wurden. Im TK-Bereich sind hier neue Gerichte wie die »Reispfanne Karibik« oder das »Kichererbsen-Tajin Maroc« von bio inside zu nennen. Auch Engel hat neue, schnell zuzubereitende Gerichte im Sortiment. Dazu zählen das »Quinoa Mediterran«, eine Champignon-Reispfanne sowie eine Pfannkuchen-Teigmischung.


Das Unternehmen Hänsel & Gretel hat sein Sortiment ebenfalls stark ausgebaut. Zur Produktpalette gehören jetzt u. a. vegane »Vleischknödel«, Kürbis-Dinkel-Burger und Tofu-Champignon-Burger. Geschmacklich überzeugende Bratlinge aus Quinoa und Buchweizen stellte die Antersdorfer Mühle vor. Bei Suppen und Eintöpfen konnte NABA bio mit einer großen Auswahl überzeugen.

Biozyklisch-veganer Anbau

Im Rahmen der Biofach wurde auch der biozyklisch-vegane Anbau und die damit verbundenen Anbaurichtlinien einer breiteren Öffentlichkeit vorgestellt. Präsentiert wurde unter anderem das Organic Marketing & Export Network (O.M.E.N.), ein Verband ökologisch wirtschaftender Produzenten aus Griechenland und Zypern. Die Produkte des Verbands sind bereits seit Anfang 2017 im deutschen Lebensmittelhandel erhältlich.

Fazit

Die zu beobachtende rasante Entwicklung veganer Produkte im Bio-Sektor sendet ein wichtiges Zeichen an die gesamte Lebensmittelbranche. Nicht zuletzt, weil Bio-Produkten häufig eine Leitbildfunktion in der Produktentwicklung zukommt, darf man auf kommende Innovationen auch im konventionellen Bereich gespannt sein.