Ikea hebt die Tierschutzstandards für Masthühner an, deren Fleisch das Unternehmen in seinen Restaurants verkauft. Das Unternehmen erfüllt damit die Kriterien der Europäischen Masthuhn-Initiative und geht z. T. darüber hinaus. Darauf verständigte sich die schwedische Konzernzentrale jetzt mit Vertretern zahlreicher Tierschutzorganisationen. Die Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt hatte eine Kampagne initiiert und in Deutschland umgesetzt. Sie freut sich über ihren bedeutenden Erfolg: Ikea zählt mit seinen Restaurants zu den größten Gastronomie-Betreibern in Europa.
Eine geringere Besatzdichte, Tageslicht, mehr Beschäftigungsmöglichkeiten – die Kriterien der Europäischen Masthuhn-Initiative, die Ikea bis spätestens 2025 umsetzt, liegen deutlich über dem gesetzlich vorgeschriebenen Niveau. Auch das Thema Qualzucht geht Ikea wie gefordert an. Das rapide Wachstum der Mastrassen verursacht den Tieren Leiden und zahlreiche gesundheitliche Probleme. An einigen Stellen übertrifft das »Better Chicken Programme« von Ikea die Kriterien der Initiative sogar. Für die Tierschützer und für Ikea geht mit der erfreulichen Entscheidung ein langes Ringen zu Ende. Seit 2017 stand die Albert Schweitzer Stiftung mit Ikea im Dialog.
»Es wurde höchste Zeit, dass Ikea alle Kriterien unserer Initiative erfüllt«, sagt Mahi Klosterhalfen, Geschäftsführer der Albert Schweitzer Stiftung. »Besonders Ikeas Versprechen, die Überzüchtung bei Masthühnern zurückzufahren, waren vorher viel zu vage. Jetzt haben wir eine Lösung, die in Teilen über unsere Mindestkriterien hinausgeht.«
Bereits 2011 hatte Ikea angekündigt, seine Masthuhn-Standards spätestens ab Ende 2016 zu erhöhen, dies aber nicht ausreichend umgesetzt. Das Unternehmen gab nach dem Protest zahlreicher Organisationen zwar einen Tierschutzpreis zurück. Die Tierschützer forderten jedoch weiterhin die Überarbeitung der Standards. Für die langen Verhandlungen mit dem Unternehmen pausierte die Kampagne, eine Wiederaufnahme stand kurz bevor.