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Internorga 2016 vegan

Wir haben die Internorga besucht, um zu sehen, inwieweit das Thema »Vegan« mittlerweile in der Hotellerie, der Gastronomie, der Gemeinschaftsverpflegung und in Bäckereien Fuß gefasst hat und mit welchen Entwicklungen zukünftig zu rechnen ist. Eins wurde schnell klar: Ein veganes Angebot gehört mittlerweile zum Tagesgeschäft.

GV-Barometer

Die wachsende Bedeutung eines vegan-vegetarischen Angebots unterstrichen bereits im Vorfeld der Messe Umfragen im GV-Barometer: 70 % der befragten Entscheidungsträger sind demnach davon überzeugt, dass eine »fleisch- und tierproduktfreie Ernährung weiter an Bedeutung gewinnen werde«. Weiter ist dort zu lesen, dass »die wachsende gesellschaftliche Akzeptanz von vegetarischem/veganem Essen und die stärkere Konsumierung« aus Sicht der GV-Entscheider die wichtigsten Gründe für diese Entwicklung seien. Die gesellschaftliche Akzeptanz werde besonders von den Betriebsrestaurants hervorgehoben: Dort »ist das Essverhalten quasi öffentlich und wird von den Kollegen fast zwangsläufig registriert.« Die Tatsache, dass sich inzwischen nicht mehr nur hauptsächlich Frauen, sondern auch immer mehr Männer für vegan-vegetarische Gerichte entscheiden, unterstützt laut Umfrage die Entwicklung hin zu bewussterem Konsum zusätzlich.

Aktuelle Entwicklungen und Beobachtungen

In den letzten Jahren haben wir Unternehmen vermehrt dazu angeregt, in Produktübersichten oder auf Webseiten Filtermöglichkeiten für pflanzliche Produkte zu realisieren. Erfreulicherweise haben die meisten Anbieter diesen Vorschlag inzwischen umgesetzt. Beispiele dafür sind Edna und Unilever.


Unser Besuch der Internorga hat zudem einmal mehr deutlich gemacht, dass sich die Unternehmen teilweise deutlich in ihrer Herangehensweise an das Thema unterscheiden: Während sich viele Firmen enthusiastisch zu pflanzlichen Alternativen äußern, folgen einige Anbieter der Nachfrage nur, weil sie diese Ernährungsweise als kurzzeitigen Trend einschätzen. Es bleibt festzuhalten, dass besonders erfolgversprechende Produkte tendenziell eher von den Enthusiasten stammen.

Neue Produkte

Die Vielfalt der neuen rein pflanzlichen Produkte, die auf der Internorga vorgestellt wurden, war überwältigend. Wir können uns daher bei diesem Überblick nur auf eine kleine Auswahl beschränken:


Gerade im Newcomer-Bereich der Messe waren Produkte mit veganen Claims allgegenwärtig. Getränkehersteller setzen diese nach eigenen Aussagen inzwischen ganz bewusst ein, um mit dem Zeitgeist zu gehen und ihren Innovationen zusätzliche Glaubwürdigkeit zu verleihen.


Alternativen zu Käseprodukten wurden unter anderem von Frischpack vorgestellt. Das Unternehmen reagiert mit einer Kooperation mit Wilmersburger auf die gestiegene Nachfrage und bietet jetzt auch vegane Spezialitäten an. Auch bedda Professional hat sein breites Angebot im Bereich der Mopro-Alternativen präsentiert.


Bei den Backwaren zeichnete sich ein deutlicher Trend hin zur Entwicklung neuer Produkte ohne tierische Inhaltsstoffe ab. Darüber hinaus zeigte sich, dass Produkte, die schon seit jeher laut Rezeptur rein pflanzlich sind, nun auch verstärkt dementsprechend deklariert werden. Diesen Mehrwert stellt beispielsweise Hiestand im aktuellen Prospekt heraus. Als weiterer Anbieter von Backwaren hat Pfalzgraf die Produktion nach einem Großbrand im letzten Jahr wieder aufgenommen und führt nun veganen Apfel-Nuss-Kuchen im Sortiment.


Im Bereich der Fleischalternativen präsentierte Vivera unter anderem sein neues Sortiment veganer Burger mit einer umfangreichen Geschmacksauswahl. Während Vossko und Wiesenhofs Paul’s ihr Angebot weiter ausgebaut haben, bringt vierlande verschiedene neue Produkte auf den Markt: Neben Fleischalternativen führt das Unternehmen nun auch Feinkost, Naan-Brot und Saucen – leider sind diese aktuell noch nicht auf der Unternehmenswebsite aufgeführt. Eine Kooperation zwischen Vegafit und Wela-Trognitz hat darüber hinaus in den letzten Jahren zu einem beachtlichen Angebot rein pflanzlicher Alternativen geführt.


Burgis fügt seinem Sortiment an Kartoffelspezialitäten neue Bratkartoffeln hinzu, ersetzt dabei Speck durch Gewürze und sieht damit bewusst von Zutaten tierischen Ursprungs ab. Bürger, seit einem Jahr erfolgreich mit veganen Maultaschen auf dem Markt, und Settele erweitern ihr Angebot mit Nudelspezialitäten. Auch Dinghartinger hat den Ausbau seines Angebots vorangetrieben und präsentierte auf der Internorga Apfel- und Gemüsestrudel mit rein pflanzlicher Rezeptur. Sander Gourmet freut sich über die rege Nachfrage seiner veganen Produkte und hat sein Angebot ebenfalls weiter ausgebaut. Schließlich stellte die Firma Kühlmann ihr neues Feinkost-Angebot vor. Wie viele andere Anbieter auch sieht man hier die vegane Ernährung nach wie vor »voll im Trend«.

Fazit

Die Branche hat die gestiegene Konsumentennachfrage nach nachhaltigeren und tierfreundlichen Produkten für sich entdeckt und reagiert darauf mit zahlreichen Produkteinführungen und Rezepturveränderungen. »Weshalb sollten wir weiter auf diese Rohstoffe zurückgreifen, wenn wir das gleiche Produkt preisstabiler, gesünder und nachhaltiger herstellen können?«, fragte ein Messe-Aussteller im Gespräch mit uns. »Wir machen das ja schließlich nicht, weil wir Tiere gerne leiden sehen.«


Besonders beim Einsatz von Ei ist dementsprechend in vielen Bereichen bereits ein (teils deutlicher) Rückgang in den Rezepturen zu verzeichnen. Wir gehen davon aus, dass diese Entwicklung in den kommenden Monaten und Jahren anhalten wird.


Wir freuen uns, mit Ihnen persönlich Erfahrungen auszutauschen oder über Fragen zum Thema zu sprechen. Gerne unterstützen wir Sie beim Ausbau ihres veganen Angebots! Hier können Sie Kontakt zu uns aufnehmen.