»Internorga goes Veggie« – das diesjährige Motto der Leitmesse für Gemeinschaftsverpflegung machte bereits im Vorfeld deutlich, dass die Aussteller der vegetarischen und veganen Ernährung einen großen Stellenwert beimessen werden würden. Wir stellen die Highlights der Messe vor.
Veganes Seminarangebot
Zu den Höhepunkten der diesjährigen Internorga zählte neben zahlreichen Produktneuheiten auch das Seminarangebot. Interessierte Besucher konnten sich hier etwa zu dem Thema »Schulessen 4.0 – frisch, frech, vegan?« und über eine nachhaltige Mensaverpflegung informieren. In diesem Rahmen stellten der vegane Koch Björn Moschinski und Ernährungsberater Niko Rittenau in ihrem Vortrag »Vegan in Schule und Kita – was steckt hinter dem Hype?» vor, wie sich ein fleischfreies Angebot einfach umsetzen lässt. Auch Stefan Gerhardt erläuterte, wie man vegane Gerichte erfolgreich in die Mensa integriert. In seinen zwei Schulmensen setzt der Koch nicht nur auf frische und gesunde Gerichte, sondern auch auf die Kommunikation des Themas und auf Kochkurse.
Produktneuheiten
Erfreulicherweise konnten nahezu sämtliche Internorga-Aussteller auf vegane Produkte in ihrem Sortiment verweisen – und zwar fast immer mit entsprechender Kennzeichnung.
Backwaren
Im Bereich Backwaren haben zahlreiche Kundennachfragen die Firma Dinghartinger dazu veranlasst, vegane Apfel- und Gemüsestrudel auf den Markt zu bringen. Cornettos – vegane Croissants, zum Teil mit süßen Füllungen – stellte die Firma Forno d’Asolo aus Italien vor. Süße Desserts wie Karottenkuchen und Apfelkuchen hat Aryzta/Hiestand im Programm. Ebenfalls für die Kuchentafel eignen sich die vegane Banane-Johannisbeer-Schnitte und der Apfelkuchen von Erlenbacher, die glutenfreien Mini-Kuchen von Böcker sowie die »Mixkiste vegan Johanna/Apfel« von DewiBack. Auch bei der Martin Braun KG hat man eine deutlich gesteigerte Nachfrage nach veganen Produkten registriert – die Fachberater des Unternehmens stehen anderen Unternehmen bei der Entwicklung entsprechender Artikel als kompetente Ansprechpartner zur Verfügung.
Eis und Dessert
Wer im Bereich Eiskreationen nach Lösungen in der Produktentwicklung sucht, ist bei PreGel in guten Händen. Dort hat man die Marktbewegung hin zu veganen Alternativen frühzeitig erkannt und bietet Beratung für die Industrie und zur Herstellung von Konditorwaren an.
Sander hat das vegane Sortiment weiter verbessert und ausgebaut – etwa mit einem Schaumweinsorbet oder der bereits im Vorjahr präsentierten Mousse au Chocolat. Götterspeise, Crème Brûlée und Panna Cotta findet man darüber hinaus bei Hügli.
Fleischalternativen
Im Bereich der Fleischalternativen lässt sich ebenfalls ein anhaltender Ausbau des veganen Sortiments beobachten. So hat etwa Wela sein pflanzliches Angebot erweitert und bietet neben vielen Fleischalternativen auch pflanzliche Fischstäbchen an. Vossko folgt anderen Unternehmen aus der Fleischbranche und stellte Soja-Alternativen zu den eigenen Fleischprodukten vor.
Convenience
Im Convenience-Bereich wurden auf der Internorga zahlreiche Produktneuheiten präsentiert, von denen wir an dieser Stelle aufgrund der Vielzahl nur eine Auswahl nennen können:
Erwähnenswert sind drei neue Nudelspezialitäten von Brunner in den Sorten Erdapfel, Bärlauch und Steinpilz. Weitere Pasta-Kreationen hat Bürger im Sortiment – hier ist neben Maultaschen, Schupfnudeln, Mezzelune Spinaci und Tortelloni Mediterraneo vor allem die neue vegane Linsenlasagne zu nennen. Sehr zufrieden mit der Nachfrage nach seinen veganen Spezialitäten zeigte sich auch das Unternehmen Settele, das rein pflanzliche Spätzle und Schupfnudeln vertreibt.
Überzeugende vegane Produkte stellte Point of Food vor – hier sind vor allem die Pizzen und das Lahmacun erwähnenswert. Als Newcomer hat sich das Unternehmen Lizza präsentiert, das veganen und glutenfreien Pizzateig aus Lein- und Chiasamen herstellt. Weiterhin hat auch Europas erster veganer Großhandel A.V.E. mit seinem nach wie vor großen Sortiment neue spannende Produkte im Angebot.
Dr. Oetker Professional hat ebenfalls mit der Entwicklung rein pflanzlicher Produkte wie Tortelloni-Gemüse, veganer Bolognese und veganer Béchamel auf sich aufmerksam gemacht. Weitere vegane Saucen und Mayonnaisen präsentierten die Bio-Manufaktur Emils, Byodo und Hohmann.
Fazit
Von dem immer wieder prognostizierten Ende des veganen Wachstums war auf der Internorga 2017 nichts zu spüren – ganz im Gegenteil: Immer mehr Unternehmen streichen tierische Zutaten aus Gründen der Nachhaltigkeit, der Produktsicherheit sowie aus ernährungsphysiologischen und Kostengründen aus ihren Rezepturen. Der bereits im Januar veröffentlichte Internorga GV-Barometer unterstreicht deutlich, dass ein Ende dieser Entwicklung nicht abzusehen ist: Demzufolge erwarten 70 % der GV-Entscheider, dass vegetarisch-veganes Essen in den nächsten drei Jahren weiter an Bedeutung gewinnen wird.
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