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Investoren fordern Fast-Food-Ketten zum Umsteuern auf

Mehr als 80 Investoren mit einem Gesamtkapital von 6,5 Billionen US-Dollar haben sechs große Fast-Food-Unternehmen zum Umsteuern aufgefordert: Sie sollen weniger klimaschädliche Treibhausgase verursachen und ihren Wasserverbrauch deutlich reduzieren.


Die Investoren sind Mitglieder des Netzwerks »Fair Animal Investment Risk and Return« (FAIRR). Sie wandten sich Ende Januar mit einem Brief an McDonald’s, Restaurant Brands International (Burger King) und Domino’s Pizza. Auch Yum! Brands (KFC und Pizza Hut), Chipotle Mexican Grill sowie Wendy’s gehören zu den Adressaten. Diese Unternehmen betreiben weltweit mehr als 120.000 Restaurants .

Kritik und Forderungen der Investoren im Detail

Fast-Food-Konzerne expandieren, ohne dabei ihre negativen Auswirkungen auf die Umwelt herunterzufahren. Diesbezüglich hinken sie anderen emissionsintensiven Industrien wie etwa den Automobilherstellern hinterher, kritisieren die Investoren. Sie fordern deshalb: Die Unternehmen müssen ihre Treibhausgasemissionen und ihren Wasserverbrauch reduzieren. Überdies erwarten sie von den Unternehmen quantitative, zeitlich genau umrissene Ziele. Zudem sollen die Fast-Food-Ketten laufend Berichte über ihre Fortschritte veröffentlichen und bis März erläutern, wie sie mit den angesprochenen Problemen umgehen wollen.


»Bei der Bewertung von Marktrisiken sind weltweit steigende Temperaturen und ein zunehmender Wettbewerb um den Zugang zu Wasser für Investoren immer wichtigere Faktoren«, sagt Eugenie Mathieu von Aviva Investors, einem der Unterzeichner. »Dies gilt insbesondere für den Fleisch- und Milchsektor. Die Investoren wollen wissen, welche Lebensmittelunternehmen die langfristigen Umweltrisiken in ihrer Lieferkette kontrollieren und reduzieren.«

Vielfältige Probleme der industriellen Tierhaltung

Die industrielle Tierhaltung ist laut den Vereinten Nationen für etwa 14,5 % der globalen Treibhausgas-Emissionen verantwortlich. Darüber hinaus gehen Experten davon aus, dass sie jährlich 10 % der globalen Wasserströme verbraucht . Dennoch haben FAIRR zufolge zwei Drittel der größten börsennotierten Fleisch- und Nutztier-Unternehmen noch immer keine Ziele für die Reduzierung ihrer Emissionen festgelegt.


FAIRR gibt an , dass die industrielle Tierhaltung 83 % der weltweiten landwirtschaftlichen Fläche nutzt, aber lediglich 18 % der Kalorienzufuhr liefert. Pflanzliche Ernährungsstile hingegen würden die Flächennutzung um 76 % reduzieren und die Treibhausgasemissionen halbieren. Das Investoren-Netzwerk warnt, dass die Nachfrage nach tierischen Produkten bald über das hinausgehen werde, was innerhalb der »planetarischen Grenzen« erreicht werden könne.


»Die Investoren, die sich an dem Brief beteiligt haben, denken, dass diese Risiken die langfristige Rentabilität des Quick-Service-Sektors gefährden«, sagt Aarti Ramachandran, Forschungsleiter von FAIRR in London. »Die Tatsache, dass Investoren mit einem Gesamtvolumen von 6,5 Billionen Dollar unterzeichnet haben, zeigt, wie wichtig dieses Thema ist.«

Fazit: Dringender Handlungsbedarf

Die Investoren senden eine deutliche Botschaft an den Fast-Food-Sektor: Unternehmen müssen konkrete Maßnahmen ergreifen, um den Klimaschutz voranzubringen und um die nachhaltige Bewirtschaftung von Wasserressourcen sicherzustellen. Andernfalls drohen den Unternehmen Regularien und Reputationsrisiken – und dies kann die langfristige finanzielle Zukunftsfähigkeit der Unternehmen gefährden.