Die Masthuhn-Initiative wächst weiter
Wir begrüßen zwei weitere Neuzugänge zur Europäischen Masthuhn-Initiative: das Studierendenwerk Heidelberg und die Jörg M. Heimer Nachf. GmbH.
In den Mensen des Studierendenwerks Heidelberg stehen bereits seit Jahren immer weniger Fleischgerichte auf dem Speiseplan. Für das Hühnerfleisch, das noch serviert wird, gelten ab spätestens 2026 die Anforderungen der Masthuhn-Initiative. Geschäftsführerin Tanja Modrow hätte die Produkte gerne sofort umgestellt – doch dies sei nicht möglich gewesen: »Erschreckenderweise fällt das Marktangebot an Fleisch aus tiergerechter Haltung nach wie vor sehr karg aus. Wir hoffen, mit dem Beitritt zur Initiative und unserem Einsatz als Nachfrager einen Beitrag zu leisten, um die dringend nötigen Umstellungen in der Tierproduktion voranzubringen.« Aus Sicht des Studierendenwerks stellen die Anforderungen der Masthuhn-Initiative einen Mindeststandard dar, »der für alle fleischproduzierenden Betriebe und Verbraucher selbstverständlich sein sollte.«
Bis Fleisch zur Verfügung steht, das alle Kriterien der Initiative erfüllt, kommt in den Mensen des Studierendenwerks ausschließlich Fleisch aus Haltungsform 3 oder höher auf den Tisch. Außerdem werden die servierten Fleischgerichte weiterhin sukzessive reduziert.
Die Heimer GmbH, der einzige Komplettanbieter für tiefgefrorenes Geflügel im deutschen Fachhandel, bietet bereits heute ein Sortiment, das viele der Kriterien der Masthuhn-Initiative erfüllt. Die nächsten Monate will man nun dazu nutzen, die restlichen Kriterien sukzessive umzusetzen, um so bis 2026 ein Sortiment anzubieten, das der Initiative vollumfänglich entspricht. Daran arbeitet das Unternehmen gemeinsam mit seinen Lieferanten. »Ein sehr hoher Qualitätsanspruch in allen Aspekten ist für uns unternehmerisches Selbstverständnis«, sagt Thilo Schrenk, Geschäftsführer der Heimer GmbH. »Schon immer legen wir großen Wert darauf, dass unsere Partnerbetriebe im Bereich Aufzucht und Schlachtung einen ebenso hohen Anspruch haben. Bereits seit einiger Zeit bieten wir Produkte aus verbesserter Haltungsform an. Sich nun der Europäischen Masthuhn-Initiative anzuschließen, ist für uns ein logischer Schritt.«
Sowohl die Heimer GmbH als auch das Studierendenwerk Heidelberg werden die Einhaltung der Standards durch unabhängige Kontrollen sicherstellen lassen. Die Selbstverpflichtungen finden Sie hier:
Über die Europäische Masthuhn-Initiative
Allein in Deutschland werden jedes Jahr mehr als 600 Millionen Hühner gemästet und getötet – das sind über 80 % aller geschlachteten Landtiere. Die meisten dieser Tiere wachsen so schnell, dass sie sich kaum auf den Beinen halten können. Die triste und enge Stallumgebung sorgt für zusätzliches Leid. Um dieses zu lindern, haben wir mit anderen europäischen Tierschutzorganisationen die Europäische Masthuhn-Initiative ins Leben gerufen, an der heute 37 Organisationen mitarbeiten. Die Initiative schreibt ihren Mitgliedern vor allem vor, in ihren Lieferketten die Überzüchtung der Tiere zu verringern sowie in den Ställen für mehr Platz, Licht und Abwechslung zu sorgen. Eine weitere wichtige Vorgabe ist eine weniger stressvolle Betäubung vor der Schlachtung.