Das Nestlé-Unternehmen Tivall gehört zu den größten Herstellern vegetarischer Fleischalternativen. Vertrieben werden die Produkte unter der Marke »Garden Gourmet«. Vor zwei Jahren haben wir mit Tivall Gespräche mit dem Ziel geführt, Ei aus den Zutatenlisten zu streichen und vegane Produkte auf den Markt zu bringen.
Der Grund dafür war und ist, dass in jeder gängigen Hennenhaltungsform (inkl. Freiland und Bio) gravierende Probleme wie das Töten der männlichen Küken, extreme Überzüchtung der Legehennen, ein zu geringes Platzangebot sowie das Schlachten der Hennen nach rund einem Legejahr bestehen.
Produktentwicklung mit Fokus auf Geschmack
Tivall zeigte sich unserer Anregung gegenüber von Anfang an offen und verstärkte seine Bemühungen in der Produktentwicklung, die allerdings einige Zeit benötigte. Die größte Herausforderung bestand für das Unternehmen darin, ohne Hühnerei und ohne chemische Ersatzstoffe eine gleich gute Konsistenz und Textur zu erreichen.
Zudem müssen alle Produkte den sogenannten 60/40-Test bestehen, bevor sie auf den Markt gebracht werden: In Blindverkostungen müssen die Produkte von Tivall im Vergleich zu Wettbewerbsprodukten durch die Verbraucher mit einer Präferenz von mindestens 60 % bevorzugt werden. Inzwischen ist das bei mehreren veganen Produkten geglückt.
Während die Falafeln und Linsenburger schon vorher vegan waren, wurde die Rezeptur der anderen vier Produkte erst kürzlich umgestellt. Alle Produkte kamen im Team der Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt gut bis sehr gut an, wobei die Schnitzel besonders herausstachen.
Listungen und weitere Entwicklungen
Derzeit sind die veganen Produkte von Garden Gourmet vor allem bei EDEKA gelistet. Laut Tivall soll die Zahl der veganen Produkte weiter wachsen – das Unternehmen ist nach wie vor in der Produktentwicklung aktiv.
Da in den letzten Monaten einige vegetarische Produkte auf den Markt gekommen sind, die Ei als Zutat oder sogar als Hauptzutat enthalten, ist es erfreulich, dass u. a. durch Tivall mehr vegane Alternativen zur Verfügung stehen. Händlern empfehlen wir, im Bereich der Fleischalternativen stark auf vegane Produkte zu setzen, da diese aus Tierschutzsicht eindeutig zu bevorzugen sind und zudem die wachsenden Kundengruppen der Veganer und Ei-Allergiker abdecken.
