USA: Masthuhn-Durchbruch

Nachtrag

Seit der Veröffentlichung dieses Artikels haben viele weitere Unternehmen angekündigt, die Mindestanforderungen der US-Tierschutzorganisationen zu erfüllen. Eine stets aktuelle Unternehmensliste finden Sie hier.

Fortschritte erst für Legehennen, jetzt für Masthühner

In den letzten Jahren konnte die Tierschutzbewegung viel für Hühner erreichen – in den meisten Fällen für Legehennen. Die Leiden der Masthühner adressierten dagegen nur wenige Initiativen, die in der Regel auch nur Nischen abdecken konnten.

Fortschritte in der Breite gab es bislang nur in kleinen Ländern: Österreich hat Vorgaben, die deutlich über das EU-Recht hinausgehen, aber nach unseren Informationen oft nicht eingehalten werden. Ein Lichtblick sind die Niederlande, wo sich bereits viele Unternehmen aus dem LEH und anderen Branchen zu erhöhten Standards verpflichtet haben. Getrieben werden diese Schritte von der Tierschutzorganisation Wakker Dier.

Aramark und Compass Group sorgen für US-Durchbruch

Die USA sind bekannt dafür, in Tierschutzfragen der EU hinterher zu hinken. Jetzt zeichnet sich ausgerechnet dort eine Trendwende ab: Aramark und Sodexo haben sich dazu verpflichtet, bis 2024 erhöhte Standards für Masthühner umzusetzen. Dabei gehen die Unternehmen folgende Bereiche an:

• Leid durch zu schnelle Gewichtszunahme - Reduktion auf maximal 50g pro Tag
• Besatzdichte - Reduktion auf 30kg pro Quadratmeter
• Beschäftigungsmöglichkeiten
• Abschaffung der Betäubung im Elektrowasserbad
• Auditierung durch Dritte

Erst der Anfang

Es liegt auf der Hand, dass diese ersten beiden Erfolge in den USA nur der Anfang sind. Organisationen wie The Humane League, Mercy for Animals, Humane Society of the United States, Animal Equality und Compassion in World Farming haben gerade erst damit begonnen, Ressourcen in das Thema Masthühner zu investieren.

Wenn Tierschutzentwicklungen aus Europa in die USA überschwappen können (wie bei den Legehennen), dann wird das auch andersherum passieren. Spannend wird vor allem die Frage, welche Unternehmen sich hierzulande zuerst positionieren und welche Standards sie etablieren werden. Gerne tauschen wir uns dazu mit Ihnen aus.