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Französischer LEH unterstützt Masthuhn-Initiative

Der Erfolg der Europäischen Masthuhn-Initiative setzt sich unaufhaltbar fort: bis dato haben über 280 Unternehmen weltweit bekannt gegeben, ihre Tierschutzstandards für Masthühner auf das Niveau der Initiative anzuheben. Inzwischen kommt auch immer mehr Bewegung in den LEH. Das nehmen wir zum Anlass, um einen Blick auf den französischen LEH zu werfen.

In einem Jahr auf über 66 % Marktanteil

Aufgebaut hat sich die Erfolgswelle dank Thiriet, einem Einzelhändler, der auf Tiefkühlprodukte spezialisiert ist: Im März 2019 gab das Unternehmen bekannt, die Europäische Masthuhn-Initiative zu unterstützen. Es folgte eine Pause von fast einem halben Jahr, doch dann ging alles sehr schnell: Les Mousquetaires (Intermarché) mit einem Marktanteil von 15 % schloss sich Ende September 2019 an. Schon im Oktober folgten Auchan (Marktanteil: 10 %) sowie Picard (ein Wettbewerber von Thiriet) und Système U (Marktanteil: 11 %). 


Im Februar 2020 hat sich auch Carrefour mit seinem Marktanteil von 20 % angeschlossen. Die französische Tierschutzbewegung ist jetzt damit beschäftigt, die verbleibenden Einzelhändler an Bord zu holen. Dabei bedient sie sich einer Kombination aus »Push« (Druck bis hin zu Kampagnen) und »Pull« (Verstärkung des Sogeffekts, der von den o. g. Einzelhändlern ausgeht). Ganz aktuell: Casino mit seinen 10 % Marktanteil ist jetzt auch dabei.

Was wir vom Beispiel Frankreich lernen können

Die Entwicklung in Frankreich zeigt, dass es dem LEH durchaus möglich ist, sich relativ schnell der Masthuhn-Initiative anzuschließen. Wir sehen auch, dass es keine Nachteile für »First Mover« gibt: Durch die lange Umstellungsfrist bis 2026 hat die Tierschutzbewegung mehr als genug Zeit, alle Wettbewerber an Bord zu holen.

Wie geht es in Deutschland weiter?

Wir sind gespannt, welcher deutsche Lebensmitteleinzelhändler aufs Siegertreppchen steigen wird und zuerst bekannt gibt, die Masthuhn-Initiative zu unterstützen. Konkret geht es um eine Erklärung, die Kriterien der Initiative bis zum Jahr 2026 umzusetzen. 


Dass solche Schritte auch in Deutschland möglich sind, zeigt nicht nur das Vorbild Frankreich, sondern auch der Käfigei-Ausstieg des LEHs vor inzwischen rund zehn Jahren. Den Legebatterien trauert heute niemand mehr hinterher – auch nicht die Eierindustrie. Wir sind uns sicher, dass es bei den Masthühnern nicht anders sein wird.