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Europäische Masthuhn-Initiative unterstützen

Wie lässt sich die Europäische Masthuhn-Initiative unterstützen? Diese Frage stellen sich immer mehr Unternehmen und sie erreicht auch uns immer häufiger. Deshalb zeigen wir hier drei mögliche Wege auf.

Der angelsächsische Weg

Die inzwischen über 100 Unternehmen aus den USA, die sich der US-Forderung (weitgehend deckungsgleich mit der europäischen Initiative) angeschlossen haben, haben alle Commitments abgegeben: Bis spätestens 2024 werden sie die Kriterien erfüllen.


Während solche Ankündigungen in Deutschland manchmal skeptisch gesehen werden, entfalten sie doch ihre Wirkung: So hat zum Beispiel das Geflügelunternehmen Perdue schnell erklärt, der jetzt entstehenden Nachfrage ein entsprechendes Angebot gegenüberzustellen.


Das löst das Problem, dass es derzeit am Markt kaum Möglichkeiten gibt, die Kriterien der Initiative zu erfüllen. Der Markt kann sich in Ruhe auf die Umstellungen in der Lebensmittelwirtschaft einstellen. Somit verbessern Commitments die Planbarkeit auf allen Seiten.

Der deutsche Weg

»Erst handeln, dann sprechen.« So oder so ähnlich lautet das Motto in vielen deutschen Unternehmen. Während wir das deutsche Understatement grundsätzlich begrüßen, hat diese Herangehensweise auch ihre Nachteile: Solange ein Unternehmen nicht groß genug ist, um Lieferanten konkrete Vorgaben zu machen, bleibt es meistens bei der guten Absicht. Eine Umsetzung bleibt extrem schwierig, da der Markt die Signale zur Umstellung nicht oder nur sehr schleppend erhält.

Die goldene Mitte

Ist es möglich, ein Commitment abzugeben und dabei noch verbindlicher aufzutreten als die US-Unternehmen? Ja. Die beste Lösung aus unserer Sicht ist es, ein Commitment mit ersten Taten zu verknüpfen. Man stellt also erste Produkte um, die den Kriterien der Europäischen Masthuhn-Initiative entsprechen oder ihr nahe kommen. Gleichzeitig gibt man eine Erklärung ab, die Initiative zu unterstützen sowie ihre Kriterien bis spätestens 2026 (je nach Angebotslage möglichst früher) komplett zu erfüllen.


So kommen die notwendigen Signale am Markt an und man kann Taten vorweisen, die belegen, dass man es ernst meint.

Was ist heute schon möglich?

Es gibt zwar noch kein Angebot, das speziell auf die Erfüllung der Masthuhn-Initiative ausgerichtet ist, aber verschiedene Label kommen den Kriterien schon recht nahe. Die folgende Übersicht hilft bei der Orientierung.


Vorschaubild


Eine ausführliche Version der Übersicht finden Sie hier in Textform. Unklar ist derzeit, ob sich die Initiative Tierwohl entschließen wird, die Standards der Europäischen Masthuhn-Initiative zu übernehmen. Aktuell liegen die Kriterien der Initiative Tierwohl unter denen der Europäischen Masthuhn-Initiative.

Formulierung eines Unterstützungs-Statements

Um Unternehmen als Positivbeispiele zu nennen, gibt es einige konkrete Anforderungen der Organisationen, die hinter der Europäischen Masthuhn-Initiative stehen.
  • Eine klare Formulierung, dass die Kriterien der Europäischen Masthuhn-Initiative bis 2026 (oder früher) erfüllt werden - also ohne eventuelle Einschränkungen wie »beabsichtigen« oder »Ziel«.
  • Eine Verlinkung auf die Masthuhn-Initiative (Original oder https://masthuhn-initiative.de) oder die explizite Nennung aller Kriterien.
  • Die Nennung der Länder und Regionen, in denen Sie Kriterien der Europäischen Masthuhn-Initiative umsetzen werden. Wenn Ihr Unternehmen international tätig ist, dann ist Folgendes optimal: Umsetzung der europäischen Kriterien in Europa, der US-Kriterien in Nordamerika sowie der Hinweis, dass Sie prüfen, wie sich die Masthuhn-Standards in der restlichen Welt anheben lassen.
Label, die nicht alle Kriterien der Masthuhn-Initiative erfüllen, werden zwar nicht anerkannt. Aber Sie können erste Schritte mit diesen Labeln gehen und die Standardgeber darum bitten, in den nächsten Jahren die verbleibenden Kriterien zu erfüllen. Weisen Sie am besten in Ihrem Statement darauf hin, dass Sie sich eine solche Anpassung wünschen. Mit den Einstiegsstufen von Beter Leven und des Deutschen Tierschutzbunds ist es mit Zusatzvereinbarungen bereits möglich, alle Kriterien zu erfüllen.


Sehr hilfreich ist es auch, wenn Sie Ihr Statement nicht nur auf Deutsch, sondern – sofern für Sie zutreffend – auch auf Englisch auf Ihrer internationalen Webseite veröffentlichen. So können ausländische Unternehmen Ihrem Beispiel leichter folgen.


Lassen Sie es uns bitte wissen, wenn Sie ein Statement veröffentlichen wollen. Gerne unterstützen wir Sie bei der Formulierung sowie bei der Kommunikation.