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Tyson investiert vegan

Der Markt für pflanzliche Alternativen zu Tierprodukten entwickelt sich rasant: Experten gehen davon aus, dass der weltweite Umsatz mit Fleischalternativen bis zum Jahr 2020 auf 5,7 Milliarden Dollar ansteigen wird. Um mit dieser Entwicklung Schritt zu halten, erschließen etablierte Lebensmittelkonzerne neue Wege.


Während einige Lebensmittelproduzenten vegane Marken aufkaufen und in ihr Produktportfolio integrieren, gehen immer mehr große Unternehmen einen anderen Weg: Sie gründen Wagniskapitalfonds. Mit diesen Fonds investieren Kapitalgeber in junge Unternehmen, die großes Potenzial vorweisen.


So hat etwa das der US-amerikanische Fleischkonzern Tyson Food kürzlich einen 150 Millionen Dollar schweren Wagniskapitalfonds namens Tyson New Ventures LLC aufgesetzt. Das Unternehmen investiert so in die zukunftsträchtige Branche der alternativen Proteinversorgung und folgt damit der Vorgabe seines Geschäftsführers Tom Hayes, der das Wachstum im Markt der (pflanzlichen) Proteinprodukte kürzlich zu einer der fünf Top-Prioritäten seines Unternehmens ausgerufen hat. Konzentrieren wolle man sich dabei auf Firmen, die »bahnbrechende Technologien und Geschäftsmodelle« entwickeln – so wie etwa Beyond Meat. Das Unternehmen, an dem Tyson seit wenigen Monaten zu 5 % beteiligt ist, hat sich auf die Entwicklung und Produktion veganer Fleischalternativen spezialisiert.


Tyson ist das erste Unternehmen aus der Fleischbranche, das mit Wagniskapitalfonds in aufstrebende vegane Unternehmen investiert. Dabei folgt es Vorbildern wie dem von General Mills und dessen Fonds »301 Inc«: Der Nahrungsmittelhersteller, zu dem in Deutschland unter anderem die Marken Knack & Back und Häagen Dazs gehören, hat im letzten Oktober ebenfalls Anteile an veganen Unternehmen erworben – u. a. an Beyond Meat und an Kite Hill, einem Produzenten pflanzlicher Alternativen zu Milchprodukten. Auch Kellogg zielt mit seinem 100 Millionen Dollar schweren Fonds »1894 Capital« darauf ab, in aufstrebende Lebensmittelmarken zu investieren. Gary Pilnick, Vize-Vorsitzender von Kellogg, kommentiert: »Durch Investitionen in die vielversprechendsten Unternehmen können wir unseren Zugang zu wegweisenden Ideen und Trends vergrößern. Das kann einen bedeutenden Wachstumsmotor für uns darstellen.«


Der Trend zum pflanzlichen Protein wird unterdessen laut dem Analysten Phil Terpolilli immer weiter befeuert – etwa durch ein steigendes Umweltbewusstsein der Verbraucher oder durch Studien, welche die gesundheitlichen Risiken des Fleischkonsums untermauern. Diese werden laut Terpolilli dazu führen, dass pflanzliche Lebensmittel wie Milchalternativen und Sojafleisch in den kommenden Jahren noch stärker von den Konsumenten angenommen werden.