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Vegan-Entwicklung 2015

Mit welcher Geschwindigkeit die vegane Ernährung an Bedeutung gewinnt, sieht man u. a. daran, dass für das Thema auf Messen wie der Grünen Woche und der BioFach inzwischen eigene Bereiche und Erlebniswelten bereitgestellt werden. Was noch dafür spricht, fassen wir in diesem Artikel übersichtlich zusammen.

Umsatzsteigerungen im LEH

Laut einer Erhebung von bioVista erzielten als vegan gekennzeichnete Produkte im Jahr 2014 allein im Naturkostfachhandel einen Umsatz in Höhe von 928 Mio. Euro – ein Zuwachs von knapp 18 % im Vergleich zu den vorhergehenden 12 Monaten. Damit setzt sich der Aufwärtstrend der letzten Jahre weiter fort und wird sich wohl, laut vielen Branchen-Insidern, auch in den nächsten Jahren so weiterentwickeln. Kein Wunder, dass von mehreren Seiten eine Ausweitung der Regalflächen empfohlen wird.


Edeka gehört zu den vielen Einzelhändlern, die dies umsetzen: »Insbesondere in den Ballungsgebieten ist die Nachfrage in den letzten Jahren stark gestiegen. Daher plant Edeka, das Angebot weiter auszubauen«, liest man im Tagesspiegel.

Ausbau im Außer-Haus-Markt

Nicht nur der LEH baut sein Angebot aus. Auch im Außer-Haus-Markt dürfte sich weiterhin einiges tun:
  • Dem Internorga-GV-Barometer-2015 zufolge sei »vegetarisch« eines der Themen dieses Jahres. 52 % der Befragten gaben an, dass ihr Betrieb in Zukunft verstärkt vegetarische Menüs anbieten wird. Vegane Alternativen möchten immerhin 25 % zur Verfügung stellen, schreibt die AHGZ.
  • IKEA hat angekündigt, ab April weltweit vegane Hackbällchen anzubieten.

Wachsendes Interesse

Immer mehr Menschen stehen der veganen Ernährung positiv gegenüber und würden sich gerne verstärkt oder ausschließlich vegan ernähren, wenn die Möglichkeiten gegeben wären. Eine aktuelle Umfrage kommt zu dem Ergebnis, dass 42 % der befragten Fleischesser selbst gerne vegan leben würden.


Auch wenn die Umfrage vermutlich nicht repräsentativ ist (sie wurde auf einer Plattform durchgeführt, deren Zielgruppe Menschen mit großem Interesse an Themen wie Tierschutz und Nachhaltigkeit sind), beobachten auch wir einen starken Wandel in der Wahrnehmung: Während vegan lebende Menschen sich in der Vergangenheit sehr häufig für ihre Lebensweise verteidigen mussten, ist die Akzeptanz in den letzten Jahren stark gewachsen; zunehmend übernehmen Veganer auch Vorbildfunktionen.


Daraus schließen wir, dass in den nächsten Jahren nicht nur die steigende Nachfrage zu einem wachsenden Angebot führen wird, sondern dass das wachsende Angebot auch die Nachfrage erhöhen wird. Denn je leichter es wird, sich (verstärkt) vegan zu ernähren, desto mehr Menschen werden von dieser Möglichkeit Gebrauch machen. Essentiell scheint uns dabei eine gute Kommunikation des Angebots zu sein.

Notwendigkeit

Wie wichtig diese Entwicklungen aus Nachhaltigkeitssicht sind, fasst Godo Röben, Geschäftsleiter Marketing, Forschung & Entwicklung der Rügenwalder Mühle, in der LebensmittelPraxis so zusammen:


»Ich halte den Trend zur vegetarischen bzw. veganen Ernährung im Hinblick auf den rasanten Anstieg der Weltbevölkerung für eine unumkehrbare Entwicklung und wichtige Lösung, wollen wir auch künftig die Ernährung der Menschen gewährleisten.« Und: »In zwei bis drei Jahren wird es normal sein, vegetarische und vegane Artikel zugeordnet neben Fleisch- und Geflügelprodukten zu finden.«