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Jugend setzt auf Pflanzenfleisch

Während Deutschland nach wie vor als eine der traditionellen Fleischliebhaber-Nationen gehandelt wird, zeichnet sich eine Richtungsänderung der Konsumgewohnheiten ab.


Eine aktuelle Studie von Mintel, eine der führenden Marktforschungsagenturen, kommt zu dem Ergebnis, dass inzwischen fast jeder fünfte Deutsche (18 %) im Alter von 16 bis 24 Jahren pflanzliche Fleischalternativen kauft. Zum Vergleich: Über alle Altersklassen hinweg ist der Anteil deutlich niedriger (11 %). Rund jeder Vierte (23 %) der jungen Altersklasse gibt an, mehrmals im Monat Fleischalternativen zu konsumieren und 12 % greifen mehrmals pro Woche zu.


Weiter geben 15 % der befragten 16- bis 24-Jährigen an, Vegetarier zu sein – ein Wert, der mehr als dem Doppelten des deutschen Durchschnitts entspricht. Bei den über 50-Jährigen bezeichnen sich lediglich 3 % als Vegetarier und nur 5 % dieser Gruppe greifen zu Fleischalternativen.

Gründe für geändertes Konsumverhalten

Als Hauptmotivation für die Bevorzugung pflanzlicher Alternativen bei den jüngeren Konsumenten konnte die Studie ethische Beweggründe (39 %) ausmachen, gefolgt von rund einem Drittel an Konsumenten, die angaben, diesen Schritt aufgrund der ökologischen Vorteile gegenüber konventionellem Fleisch zu gehen. Vier von zehn der 45- bis 54-Jährigen gaben zudem an, aus gesundheitlichen Gründen pflanzliche Alternativen zu bevorzugen.


Katja Witham von Mintel kommentiert: »Mit der steigenden Zahl von Konsumenten, die vegetarische, vegane und flexitarische Ernährungsformen annehmen, treten Fleischalternativen in Deutschland aus ihrem Schattendasein hervor, beflügelt durch die Nachfrage gesünderer und abwechslungsreicherer Ernährung. […] Junge deutsche Konsumenten führen diesen Trend an, werden aller Wahrscheinlichkeit nach immer häufiger auf Fleisch verzichten und diesen Ernährungsgewohnheiten vermutlich auch in Zukunft treu bleiben.«


Dabei reichen die Gründe für die Abkehr von Fleisch weit über den allgemeinen Trend zu Veganismus/Vegetarismus hinaus, so Witham. Wie bereits in einem unserer letzten Artikel beleuchtet, spiegeln diese vermutlich auch den Wunsch nach allgemein »besseren« Nahrungsmitteln wieder, wie er z. B auch in der Zukunftsstudie von Nestlé festgestellt werden konnte.

Fazit: Noch Luft nach oben für Produktentwicklungen

Die Mintel-Studie kam übrigens auch zu dem Ergebnis, dass lediglich 14 % der Befragten die ihnen bekannten Produkte auch wirklich genießen, was das Potenzial für Rezepturverbesserungen und Produktinnovationen verdeutlicht. Um diese zu beschleunigen, vernetzen wir Hersteller von Fleischalternativen mit potentiellen Zutatenlieferanten. Wir gehen davon aus, dass mittel- und langfristig mehr pflanzliche Fleischalternativen auf den Markt kommen, die auch geschmacklich voll und ganz überzeugen. Eine gewisse Marktbereinigung erscheint uns in diesem Bereich deshalb unausweichlich.